Kugelbahn zum selbst Aufbauen: Marble Run

Die Murmelbahn „Marble Run“ bietet viele bunte Bausteine für immer neue Kugelbahnbauwerke.
Ab einem Alter von drei oder vier Jahren wird Kindern die starre Kugelbahn schnell langweilig. Dann ist es an der Zeit, selbst kreativ zu werden und Bahnen zu bauen. Dafür bietet sich die Kugelbahn „Marble Run“ an.

30 Murmeln sausen schnell durch die beliebig aufbaubare Kugelbahn
30 Murmeln sausen schnell durch die beliebig aufbaubare Kugelbahn

105 Teile für wilde Kugelbahnen

Der Karton ist sehr leicht, beim Schütteln hört man aber schon: da rappelt ordentlich was im Karton. Die im Lieferumfang enthaltenen 105 Teile purzeln verpackt in zwei Tüten aus dem Karton.
Die Farben sind weitgehend neutral, lediglich die runden Bausteine um in die Höhe zu bauen sind in transparentem Lila mit integriertem Glitter gehalten. Geschmackssache.
Abfahrten, Kurvengeschlängel, ein Looping, Kreisel – die Bauteile sind verschiedenen und bis auf den Looping mindestens zweimal enthalten. Dazu gibt es Schaufelräder und kleine Klappen, die an bestimmten Teilen der Kugelbahn befestigt werden können.

105 Teile enthält die Kugelbahn Marble Run
105 Teile enthält die Kugelbahn Marble Run

Sieben Standfüße sorgen für Halt und ermöglichen es, die Kugelbahn nicht nur in die Höhe zu bauen. Und damit auch Kugeln durch die Bahn sausen können, sind einem (verschließbaren) Beutel 30 kleine Murmeln dabei. Eine Aufbauanleitung bzw. Zeichnung für die Konstruktion der ersten Kugelbahn liegt auch bei.

Video zur Kugelbahn „Marble Run“

Es geht immer bergab

Die einzelnen Streckenteile der „Marble Run“ haben immer einen Startpunkt, an dem die Kugel von oben hereinfällt und einen Endpunkt, an dem die Kugel das Streckenteil wieder verlässt.
Es ist also nicht möglich, die Bahn so zu konstruieren das die Kugel Schwung holen kann, um auch mal eine Steigung zu überwinden.

Achtung: Kleinteile

Diese Bahn enthält kleine Teile, die leicht verschluckt werden können. Die Altersempfehlung des Herstellers liegt daher bei drei Jahren und sollte unbedingt beachtet werden!

Bewgliche Teile wie Schaufelräder werden von den Murmeln angetrieben
Bewgliche Teile wie Schaufelräder werden von den Murmeln angetrieben

Aufbau der Kugelbahn

Also schnell die Aufbauanleitung geschnappt und losgelegt. Durch die 3D-Ansicht der Zeichnung, der gekennzeichneten Teile in der Zeichnung und der nebenstehenden Teileliste geht der Aufbau schnell von der Hand. Etwas reingefunden werden muss sich aber doch, denn schnell ist mal ein Teil falsch herum eingesetzt und muss später wieder rausoperiert werden.

Die Teile passen alle gut ineinander, es ist kein Kraftaufwand nötig um die Verbindungen ineinander zu stecken. Die Bahn steht recht stabil, aber Statikweltmeister kann sie auch nicht werden, dafür sind die Steckverbindungen dann doch nicht fest genug.
Es kann also passieren, dass beim Arbeiten an einer Ecke sich am anderen Ende der Bahn eine Verbindung lösen kann. Auch hier gilt: Übung macht den Meister!

Auf die Murmel, fertig los!

Welches Kind hat es beim Aufbau geschafft, nicht probeweise schon mal eine der 30 Murmeln auf eine Testfahrt zu schicken? Keins, oder?

Die Trichter sind der Startpunkt für die Murmeln
Die Trichter sind der Startpunkt für die Murmeln

Vier Einlasstrichter an den oberen Enden sind die Startpunkte für die Murmeln. Und erstmal ist unklar, in welchen Standfuß diese später landen werden. Bereits im Einlasstrichter bekommen die Kugeln einen Drall, der sie wie ein Strudel oder Wirbel langsam in die Bahn rollen lässt. Und dann geht es in einer ziemlich hohen Geschwindigkeit durch die Bahn. Beim ersten Durchlauf lässt sich kaum verfolgen, welchen Weg die Kugel jetzt genommen hat, bis es unten in einem der Standüße „Klack“ macht.

Als Entschleuniger der Bahn dienen die gelben Kurvengeschlängel-Teile und die roten mit dem etwas breiteren Auslass. Hier dreht die Murmel erstmal drei bis vier Runden um den Auslass, ehe sie hineinfällt. Manchmal bleibt sie aber auch liegen.

In diesem Bauteil werden die Murmeln etwas ausgebremst und umkreisen erst ein paar Mal das Loch
In diesem Bauteil werden die Murmeln etwas ausgebremst und umkreisen erst ein paar Mal das Loch

Rückwärts denken ist angesagt

Kleine Kugelbahn-Konstrukteure müssen beim Aufbau allerdings rückwärts denken. Anders als bei einer Autorennbahn kann ich nicht vom Startpunkt beginnen. Die Überlegung geht rückwärts, da immer mit dem Ziel begonnen werden muss.
Diese Vorgehensweise fördert das logische Denken des Kindes.

Kleinteile: Bremsen an der Kugelbahn

An den Einlasstrichtern lassen sich kleine Klappen befestigen, um eine Kugel ohne sie gleich loszuschicken dort ablegen zu können. Und die Kugeln sind nicht das einzige an dieser Kugelbahn was sich bewegt. An den orangenen Teilen können Schaufelräder befestigt werden, kleine Schwingklappen können an den grünen Abfahrten befestigt werden.

Die Schaufelräder können aber auch die Kugel anhalten, wenn sie ausgerechnet im falschen Winkel stehen bleiben sollten. Das ist aber nicht oft vorgekommen. Und beim Einsetzen der Schaufelräder sollte ein Erwachsener helfen, das kann nämlich etwas fummelig sein.

Achtung, die Kugel kommt angerollt
Achtung, die Kugel kommt angerollt

Bei den Kleinteilen sollen auch die Murmeln nicht fehlen. Diese sind voll „oldschool“ und dazu ziemlich klein. Für Kinder unter drei Jahre die alles in den Mund nehmen also nicht geeignet. Ein entsprechender Hinweis findet sich aber auch auf dem Karton.

Verarbeitung

Soweit ist alles positiv, auch die Verarbeitung der einzelnen Teile geht eigentlich in Ordnung. Einen Mangel gibt es aber trotzdem, denn die Kunststoffteile sind doch sehr leicht biegbar. Es erfordert zwar Kraftaufwand, diese durchbrechen zu wollen. Aber beim unachtsamen Drauftreten dürfte hier schnell etwas kaputt gehen.

Die Kugelbahn Marble Run

Fazit

Für Kinder, die endlich ihre eigene Kugelbahn konstruieren wollen, ist „Marble Run“ ein guter Einstieg. Die Teile passen alle gut ineinander und die verschiedenen Streckenteile sind abwechslungsreich gestaltet. Wer mehr und größere Kugelbahnen damit errichten möchte, kann auch mehrere Sets kombinieren um mehr Teile zu erhalten. Zu hoch bauen ist aber nicht so gut, denn dann wird es schnell wackelig.
Für Kids ab vier Jahren dürfte der Aufbau kein Problem sein, darunter ist die Anleitung der Eltern sicherlich hilfreich.