Damit Produkte bedenkenlos gekauft werden können, gibt es Gütesiegel.
Diese dürfen Produkte nur werbewirksam auf der Verpackung verwenden,
wenn die Anforderungen dafür erfüllt sind. Und diese sind meist sehr
hoch.
Was aber nicht bedeutet, dass die Produkte absolut frei von jeglichen
Schadstoffen sind. Die Hersteller müssen aber ihre Produkte so
entwickeln und fertigen, dass die maximal erlaubten Werte bei Tests
nicht überschritten werden.
Wofür braucht man solche Siegel?
Sollte Kinderspielzeug nicht aus Prinzip unbedenklich sein?
Korrekt, aber wer günstig produzieren will oder muss, findet gerne
Mittel und Wege noch hier und da etwas einsparen zu können. Dabei wird
meist an der Qualität des Materials gespart.
Typisch für Kleinkinder ist, wenn am Spielzeug geleckt, gelutscht
oder sogar reingebissen wird. Dadurch können Schadstoffe im Spielzeug in
den Körper gelangen.
Darum werden durch Vorgaben Grenzwerte für diese Inhaltsstoffe
festgelegt, die eingehalten werden müssen und innerhalb dieser
Grenzwerte als unbedenklich gelten.
Das bedeutet aber nicht, dass per se alle günstigen Produkte
vollgestopft mit Schadstoffen sind. Eine Überschreitung der Grenzwerte
kommt aber häufiger vor, als in höherpreisigen.
Welche Siegel gibt es?
Das CE-Siegel
Das CE-Siegel sagt lediglich aus, ob ein Produkt alle EU-weiten Vorschriften einhält. Es dient weniger für den Verbraucher, sondern eher als „Zulassung“ für den europäischen Markt.
Das GS-Zeichen
GS steht für „geprüfte Sicherheit“ und gibt an, dass gesetzliche Vorgaben eingehalten und überprüft wurden. Besonders in Bezug auf Schafstoffe und Sicherheit ist das Siegel in Ordnung, geht aber kaum über die Mindestanforderungen des Gesetzes hinaus.
Spiel gut
Das Spiel gut-Siegel achtet eher auf Nachhaltigkeit, ausgezeichnet werden Produkte die möglichst langlebig sind. Schadstoffe finden keine Beachtung, aber Spielsachen mit PVC werden grundsätzlich nicht bewertet.
ÖkoTex
Dieses Siegel ist eher für Kleidung gedacht, die Textilien werden auf Schadstoffe geprüft.
Der blaue Engel
Der blaue Engel geht noch einen Schritt weiter als die europäische Spielzeugnorm. Seit 1978 wird der blaue Engel als besonders wichtiges Siegel für Umweltverträglichkeit vergeben. Hohe Umweltverträglichkeit = wenig Giftstoffe.
Damit ein Produkt den blauen Engel erhält, darf es ebenfalls bestimmte Grenzwerte nicht unterschreiten. Aber das Siegel geht noch einen Schritt weiter, denn auch der gesamte Herstellungsweg und eine spätere Entsorgung müssen den Anforderungen genügen.
Schadstoffe im Spielzeug: worauf achten?
Im Spielzeugbereich gibt es hauptsächlich zwei Werkstoffe: Kunststoff und Holz.
Optimal ist natürlich Holz, denn Holz darf nur unbehandelt in der
Spielzeugproduktion eingesetzt werden. Und ebenso unbehandelt kann es
als Spielzeug verwendet werden.
Viele Hersteller machen dies bereits, auch wenn natürlich mal der ein oder andere bunte (also lackierte) Baustein darunter ist. Kunststoff ist eben künstlich und ohne Chemie gar nicht herstellbar. Um dem Kunststoff gewisse Eigenschaften zu geben, sind bestimmte Substanzen in höheren oder geringeren Mengen enthalten.
Laut Öko-Test übertritt jedes fünfte Produkt aus Weichplastik diese Grenzwerte. Besonders Puppen und Aufblastiere sind betroffen. Hinweise wie Phtalath-frei oder PVC-frei auf der Verpackung und/oder bekannte Gütesiegel sind immer ein gutes Zeichen.
Die Europäische Spielzeugnorm
Spielwaren, die in Europa bzw. der Europäischen Union in den Handel gelangen sollen, müssen die Mindestanforderungen der europäischen Spielzeugnorm erfüllen.
Diese verlangt unter anderem:
- Spielzeug darf beim Gebrauch, beim Verschlucken, beim Einatmen oder bei der Berührung mit der Haut durch seine Inhaltsstoffe keine gesundheitlichen Schäden hervorrufen
- Das Spielzeug muss die für den Anwendungszweck erforderliche Stabilität erfüllen
- Keine Verletzungsgefahr: Vermeidung von risikoreichen Befestigungen und Eigenschaften wie scharfe Kanten
- Deutliche Hinweise auf die Erstickunsgefahr. Komplette Vermeidung von Kleinteilen bei Spielzeugen für Kinder unter drei Jahren
- Elektrisches Spielzeug mit maximal 24 Volt
- Schwere Entflammbarkeitm auch bei Stofftieren
- Krankheits- und Ansteckungsgefahren müssen vermieden werden
Diese Anforderungen gelten für Stofftiere genau so wie für ferngesteuerte Autos. Ebenso erhält die Spielzeugnorm Grenzwerte für giftige Stoffe wie Arsen, Antimon, Barium, Cadmium, Chrom, Blei, Quecksilber oder Selen